SprachKompass

Patienteninfo

Wenn Sie oder Ihre Angehörigen Beratungsbedarf oder Therapiebedarf festgestellt haben, nehmen Sie gerne unverbindlich telefonisch oder persönlich Kontakt mit mir auf.

Der erste Schritt

An erster Stelle steht das Gespräch mit Ihrem Arzt. Er verordnet Ihnen oder Ihrem Kind nach einer Untersuchung logopädische Behandlung. Folgende Ärzte können ein Rezept ausstellen: Allgemeinarzt, Internist, Kinderarzt, HNO-Arzt, Zahnarzt, Kieferorthopäde.

Sprachtherapie ist Teil der medizinischen Grundversorgung. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Wenn Sie das Rezept erhalten haben, vereinbaren wir einen für Sie passenden Termin. Bei Bedarf kann die Therapie auch in Ihrem häuslichen Umfeld stattfinden (Hausbesuch).

Umfassende Diagnostik

Beim ersten Termin stehen die Diagnostik und Weitergabe von Informationen im Vordergrund. Sie erfahren Organisatorisches zu den Praxisabläufen, erhalten Informationen zu den Inhalten der Therapie und wir sprechen über Ihre Ziele, auf die Sie hinarbeiten. Ihre Fragen beantworte ich ausführlich.

Therapie – ganz individuell

Die Therapiesitzungen finden dann, je nach Behandlungsauftrag und Absprache mit Ihnen, ein- oder zweimal wöchentlich statt. Bei einigen Schwierigkeiten schlage ich Ihnen eine Intervalltherapie vor. Das heißt, Behandlungsphasen mit drei bis vier Stunden pro Woche wechseln mit mehrmonatigen Therapiepausen ab.

Kinder und Jugendliche

Aussprachestörung

Eine Aussprachestörung, auch Dyslalie genannt, ist eine Störung der Lautbildung oder des Lautgebrauchs. Betroffene Kinder verändern oder vertauschen ein oder mehrere Laute oder lassen die Laute aus.

Therapie: Das Hören, Unterscheiden und Bilden von Sprachlauten wird geübt, bis sie im Alltag sicher richtig verwendet werden. Mundmotorikübungen trainieren das Zusammenspiel der Gesichtsmuskeln. Mein therapeutisches Vorgehen basiert auf Konzepten von Garliner, Van Rijper, Jahn und Fox.


Störung des Wortschatzes

Von Sprachverständnisstörungen spricht man, wenn ein Kind trotz intakten Gehörs die Bedeutung vieler Wörter und Sätze nicht versteht. Ein eingeschränkter produktiver Wortschatz zeigt sich darin, dass das Kind vieles nicht altersgemäß benennen kann. Wenn Kinder im Alter von 18 Monaten weniger als 50 Wörter beherrschen, spricht man von Late Talkern.

Therapie: Orientiert am Kind und seinen Voraussetzungen, wird der Wortschatz aufgebaut und dem Kind gezeigt, wie es selbstständig weiterlernen kann. Dazu setze ich Konzepte in Anlehnung an Zollinger, Motsch und Glück ein.


Störung der Grammatik

Hierbei ist der Erwerb des grammatischen Regelsystems gestört. Z. B. wird nicht die Form von Verben nicht richtig gebildet („der Mann ist weggegeht“), die Bildung von Mehrzahlformen ist nicht korrekt („die Wolfen“), beim Satzbau werden Wörter umgestellt und ausgelassen.

Therapie: In der Diagnostik wird der Stand der Grammatikentwicklung des Kindes genau bestimmt. Auf kindgerechte Weise werden die Regeln bewusst gemacht und der richtige Gebrauch eingeübt. Die Konzepte hierfür liefern die Entwicklungsproximale Dysgrammatismustherapie nach Dannenbauer, Kontextoptimierung nach Motsch.


Entwicklungsdyspraxie

Den betroffenen Kindern fällt es schwer, Bewegungen von Lippen, Kiefer und Zunge willkürlich zu koordinieren. Dadurch kommt es zu vielfältigen Aussprachefehlern. Manchmal ist ihre Alltagssprache völlig unverständlich. Schwierig ist für diese Kinder auch das Nachsprechen.

Therapie: Spielerisch trainiert ihr Kind so genannte sprechmotorische Bewegungseinheiten  – Laute, Silben und Wörter – intensiv und oft, so lange, bis es sie automatisiert im Alltag einsetzen kann. Meine Arbeit lehnt sich in diesem Bereich an Konzepte von McGinnis  und Makdissi an.


Störungen der Kommunikationsfähigkeit

Betroffene Kinder können keinen altersentsprechenden Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen – es fehlt Blickkontakt, sie haben Schwierigkeiten, ein Gespräch zu beginnen und aufrecht zu erhalten, beherrschen die Frage-Antwort-Formen nicht.

Therapie: Auf Grundlage einer sorgfältigen Diagnostik werden mithilfe unterschiedlicher Spielformen, z.B. Rollenspiel, Möglichkeiten angemessenen Kontakts erprobt und geübt. Eingesetzt werden Konzepte in Anlehnung an Zollinger, direktive Spieltherapie in Anlehnung an das Theraplay-Konzept nach Jernberg.


Myofunktionellen Störung

Myofunktionellen Störung, auch: orofaciale Dysfunktion, bedeutet: Im Bereich der Gesichts- und Kaumuskulatur liegt ein Ungleichgewicht vor. Symptome sind: Ein falsch ausgeführter Schluckvorgang und evtl. damit verbundene Zahnfehlstellungen; Artikulationsstörungen wie z. B. Lispeln; Schwierigkeiten beim Essen, fehlender Mundschluss und Speichelfluss; fehlende Nasenatmung.

Therapie: Durch Übungen wird das Muskelzusammenspiel im Mundbereich bewusst gemacht und die Mund- und Gesichtsfunktionen verbessert, bis die oben genannten Folgeschwierigkeiten vollständig abgebaut sind. Der zugrunde liegender Ansatz ist die Myofunktionelle Therapie nach Garliner bzw. Kittel.


Stottern bei Kindern und Jugendlichen

Stottern bei Kindern und Jugendlichen ist eine zeitweise auftretende Redeflusstörung. Symptome: Laute, Silben oder Wörter werden wiederholt; Laute werden gedehnt und/oder es zeigen sich Blockierungen (=Verharren am Laut). Dazu kommen häufig noch Begleitsymptome. Das sind angelernte Verhaltensweisen, die ursprünglich zur Vermeidung des Stotterns benutzt wurden (beispielsweise Kopfnicken, Fingerklopfen).

Therapie: Ziele der Behandlung sind: Fließenderes Sprechen, angstfreie Kommunikation und Sprechfreude, ein gestärktes Selbstbewusstsein. Dazu nutze ich, je nach Kind spielerisch oder direkt, den Nicht-Vermeidungsansatz nach van Rijper, Sprechtechniken in Anlehnung an Fluency-shaping-Methoden, Atem- und Entspannungstraining.


Poltern

Poltern ist eine Störung des Redeflusses. Polternde Kinder sprechen extrem schnell oder schwanken stark im Sprechtempo. Teilweise lassen sie Laute oder ganze Wörter aus.

Therapie: Die Kinder lernen, – vor allem ihr eigenes – Sprechen bewusst wahrzunehmen. Entspannungstechniken, Spiele zur Rhythmusschulung und Sprechtechniken helfen ihnen bei der Kontrolle ihres Sprechens.


Störung der Hörverarbeitung

Störung der Hörverarbeitung: Bei einer Auditiven Wahrnehmungsstörung (AVWS) wird trotz gesunder Hörorgane nicht alles verstanden. Symptome sind: Schwierigkeiten bei der Lautunterscheidung (z. B: bei g und k), das Richtungshören und das Hören bei Nebengeräuschen fällt schwer, verkürzte Hörmerkspanne, Überempfindlichkeit gegen Lärm. Eine auditive Wahrnehmungsstörung hat häufig Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb zur Folge.

Therapie: Je nach Befund führe ich ein individuell  zugeschnittenes, vielfältiges auditives Training durch, u. a. mit der Software Audiolog 4. Schwerpunkt ist immer die Förderung der genauen Sprachwahrnehmung. Ausführlich berate ich Sie, wie im Alltag besser mit der Störung umgegangen werden kann.


Therapie bei Syndromen und Mehrfachbehinderungen

Schwierigkeiten von Menschen mit Behinderungen sind vielfach komplex. Sie zeigen sich beispielsweise in fehlendem Interesse an Kommunikation, Speicheln, Überempfindlichkeit im Mundbereich und eingeschränkter muskulärer Kontrolle.

Therapie: Unterschiedliche geistige und körperliche Einschränkungen erfordern besonders genaue Anamnese und Diagnostik. Um den Bedürfnissen der betroffenen Menschen gerecht zu werden, ist es notwendig ihnen Zeit zu geben, sich auf das neue Umfeld, Therapie und Therapeutin einzustellen. Insofern spielen die Vermittlung von Sicherheit und eine gute (Zeit-)Strukturierung eine wichtige Rolle bei der Behandlung. Die Methoden der Sprachtherapie werden wähle ich für Sie aus nach Ihren Besonderheiten und Möglichkeiten (s. hierzu auch Sprachentwicklungsstörungen). Auch unterstützte Kommunikation wie z. B. GuK kann eine sinnvolle Hilfe darstellen.

Erwachsene – neurologische Störungen

Aphasie

Aphasie: Durch eine Hirnschädigung wie z. B. einen Schlaganfall sind die Betroffenen in ihrer Sprache eingeschränkt. Alle Bereiche der Sprache können – in unterschiedlichem Ausmaß – betroffen sein: Das Sprachverstehen, die Wortfindung, die Grammatik, das Lesen und Schreiben von Wörtern und Texten wie auch auf die allgemeine Kommunikationsfähigkeit. Außerdem kommt es manchmal zu Wahrnehmungs- und Konzentrationsstörungen. Therapie: Auf Basis einer genauen Befunderhebung erstelle ich Ihnen einen individuellen Therapieplan, der alle sprachlichen Bereiche einbezieht. Ziel ist es, die Kommunikation im Alltag zu verbessern. Die Arbeit beruht auf den Ansätzen NAT, LEMO; MODAK, PACE. Beratung der Angehörigen.


Dysarthrie / Dysarthrophonie

Dysarthrie / Dysarthrophonie: Hierbei handelt es sich um eine Sprechstörung, bei der die Beweglichkeit von Lippen, Zunge, Gaumensegel und Kiefer beeinträchtigt ist. Dadurch klingt die Artikulation oft undeutlich und verwaschen. Lautstärke, Sprechmelodie und –rhythmus sind verändert; die Sprechgeschwindigkeit ist zu schnell oder zu langsam. Zusätzlich kann die Atmung und die Stimmgebung erschwert sein. Therapie: Eine individuelle Diagnostik aller beteiligten Funktionen ist Voraussetzung der erfolgreichen Behandlung. Hauptziel ist verständliches Sprechen. Dabei unterstütze ich Sie durch mundmotorische Übungsprogramme, funktionelle Stimmtherapie nach Coblenzer/Muhar und spezifisches Artikulationstraining.


Sprechapraxie

Bei der Sprechapraxie handelt es sich um eine Störung der Bewegungsplanung von Artikulationsbewegungen. Die Zungenmuskulatur ist intakt, das willkürliche Bewegen gelingt aber nicht. Dadurch ist die Lautbildung ist eingeschränkt, die Sprechmelodie verändert und die Sprache oft schwer verständlich. Das Nachsprechen gelingt kaum. Therapie: Ziel ist, die Koordination der Bewegungsabläufe im Mund zu verbessern. In Anlehnung an das Konzept PROMPT wird die willkürliche Bildung der Laute durch Hinweisreize gefördert.

Zusätzliche Angebote

Gern erstelle ich für Eltern, Erzieherinnen und LehrerInnen eine Informationsveranstaltung oder Fortbildung zu dem sprachtherapeutischen Schwerpunkt Ihres Bedarfs.